Neue Rettungsgeräte für die Technische Unfallrettung


In der ersten Februarwoche wurden für die Feuerwehr Kleinenglis ein neuer Rettungssatz und für die Feuerwehr Trockenerfurth zwei Rettungszylinder für die technische Unfallrettung, z.B. nach einem Verkehrsunfall, beschafft.

Eine Änderung der Qualifikationsmerkmale von hydraulischen Rettungsgeräten der Feuerwehr, welche durch die Brand- und Katastrophenschutzbehörde des Landkreises vorgegeben werden, ging hier voraus. Außerdem konnten wegen der zeitnahen Beschaffungsaktion anstehende Folgekosten für den Erhalt der „alten Rettungsgeräte“ in Kleinenglis eingespart werden.

Die bestehenden Rettungsgeräte der Feuerwehr Trockenerfurth wurden durch zwei Rettungszylinder ergänzt und somit zu einem Satz erweitert. Bei der Kleinengliser Wehr wurde der Rettungssatz komplett getauscht um den neuen Vorgaben nachzukommen. Die Wahl fiel auf elektro-hydraulische Rettungsgeräte der Firma LUKAS Hydraulik aus der eWXT-Serie. Die Trockenerfurther Wehr arbeitet schon seit mehreren Jahren mit dieser Technik; in Kleinenglis entschied man sich ebenfalls für diese Art von Rettungsgeräten.

Was bedeutet eigentlich elektro-hydraulisch?

In der Vergangenheit waren bei den Feuerwehren schlauchgebundene Rettungsgeräte weit verbreitet. Diese bestehen aus einem sogenannten Hydraulikpumpenaggregat, welches den nötigen Öldruck erzeugt, den Hydraulikdruckschläuchen und natürlich den hydraulischen Rettungsgeräten, mit denen je nach Geräteart geschnitten, gespreizt oder auch gequetscht werden kann. Um das Pumpenaggregat in Betrieb nehmen zu können, war entweder ein Verbrennungsmotor verbaut oder man musste einen Stromerzeuger für die notwendige Stromversorgung betreiben.

Die neue Technologie hält alles in einem Gerät bereit. Das heißt, die Hydraulikpumpe für den notwendigen Öldruck ist in den Rettungsgeräten integriert und wird durch einen Lithium-Ionen-Akku angetrieben. Das hat den großen Vorteil, dass keine Hydraulikschläuche verlegt werden müssen. Außerdem verkürzen sich die Bereitschaftszeiten enorm, denn die neuen Rettungsgeräte können direkt nach der Entnahme aus dem Löschfahrzeug eingesetzt und betrieben werden. Die Einsatzstellen sind mit Geräten der neuen Technik für alle helfenden Kräfte sicherer!

Zeitgemäßes Equipment unerlässlich

Ordentliches und zeitgemäßes Equipment für unsere Feuerwehren ist unerlässlich. Neben der Kernstadt-Wehr führen nun wieder die Wehren aus Kleinenglis und Trockenerfurth solche Rettungssätze. Hiermit kommt die Stadt Borken der festgeschriebenen Gefährdungsanalyse des Bedarfs- und Entwicklungsplanes (BEP) nach. In dem nördlichen Bereich der Großgemeinde Borken mit den verkehrsträchtigen Landstraßen 3150 und 3223, der Bundesstraße 3 und auch die künftig stärker befahrene Bundesautobahn 49 kann so unverzüglich die erforderliche Hilfe geleistet werden.

Nach den taktischen Alarmvorgaben, welche in Hessen einheitlich vorgegeben sind, werden bei einem Verkehrsunfall mit der Meldung „eingeklemmte Person“ zwei solcher Rettungssätze zeitgleich für diese Einsatzstelle alarmiert. Somit ist man für alle Individualitäten gewappnet und hält zudem eine Rückfallebene bereit.

Das sind die neuen Rettungsgeräte der Feuerwehren Kleinenglis und Trockenerfurth: Zwei Rettungsscheren (hinten links und rechts), jeweils zwei Rettungszylinder (hinten Mitte und vorn rechts) und zwei Rettungsspreizer (rechts und Mitte vorn).

Mit den Stationierungen der neuen Rettungssätze sind die Feuerwehren der Stadt Borken sehr gut aufgestellt. Eine Alarmierung in die Nachbarkommunen ist ebenfalls möglich und rundum schnelle technische Hilfe ist gewährleistet.

„Im Rahmen der Ertüchtigung der vorhandenen Rettungssätze in Kleinenglis und Trockenerfurth werden im Gefahrenfall ausreichend Rettungsmittel in der Stadt Borken vorgehalten, um schnelle Hilfe leisten zu können“, erläutert Stadtbrandinspektor Achim Hilgenberg.

„Diese Maßnahmen tragen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Großgemeinde bei. Mein Dank gilt an die gesamten Mannschaften der Wehren, die immer bereits sind, sich weiterzubilden, damit solche hochwertigen Geräte bei Einsätzen richtig bedient werden“, so Bürgermeister Marcèl Pritsch.

Am Fahrzeug der Feuerwehr Kleinenglis haben Daniel Finger (links) und Peter Ossadnik (rechts) die Lagerung wurde in Eigenleistung auf die neuen Geräte angepasst.

Die Lagerung der Rettungsgeräte in den Einsatzfahrzeugen wurde in Eigenleistung von den Feuerwehrkameraden auf die neuen Geräte angepasst. Bei der Feuerwehr Kleinenglis haben diese Arbeiten Daniel Finger und Peter Ossadnik durchgeführt und bei der Feuerwehr Trockenerfurth haben Jörg Fölsch und Marvin Menges diese Arbeiten gemacht.