Hereinspaziert – Eine Veranstaltungsreihe der LEADER-Region


Der erste Rundgang zur Veranstaltungsreihe „Hereinspaziert“ der LEADER-Region Schwalm-Aue zeigte gute Beispiele für Sanierung, Umnutzung und Neubau in den Ortskernen von Zimmersrode und Neuenhain. Die nächste Veranstaltung findet am 17. September, um 16:00 Uhr, in Treysa statt.

Die Veranstaltungsreihe „Hereinspaziert“ der LEADER-Region Schwalm-Aue startete mit etwa 25 Teilnehmenden in Neuental. Gute Beispiele von Sanierung, Umnutzung und Neubau wurden besichtigt. Als erste Station stand das Neuentaler Rathaus auf dem Programm. Mit Mitteln aus Bundesdenkmalschutz, Klimaförderung des Landes und des Schwalm-Eder-Kreises wurde das Dach erneuert, die Fassade denkmalgerecht und energetisch saniert und der Eingang barrierefrei gestaltet. Bauamtsleiterin Christina Groh berichtete von einer guten Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde. „Wichtig ist es, miteinander zu reden und die Ansprüche und Möglichkeiten für das konkrete Projekt auszuloten“, riet Groh.

Weiter ging es zum neu gestalteten Platz an der Kirche. Hier befand sich früher die Alte Schule. Das historische Gebäude stand über 30 Jahre lang leer und eine Nutzung war aufgrund des schlechten Sanierungszustands und der geringen Grundfläche nicht möglich. Die Gemeinde kaufte die Immobilie und ließ das Gebäude abreißen. „Der neu entstandene Platz ist ein Beispiel dafür, das manchmal auch Rückbau der richtige Weg ist,“ stellte Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm fest. Die umliegenden Wohnhäuser profitieren nun von mehr Licht und der Aufwertung des Umfeldes.

Nach den kommunalen Vorhaben ging es unter dem Motto „Ran an die Scheune“ weiter zu zwei Bauherrenfamilien und deren Scheunenumbauten. Sebastian Fawier und Thomas Bogie sind beide Architekten und haben das große Potential der ehemaligen Wirtschaftsgebäude erkannt.

Sebastian Fawier setzt in Neuental-Zimmersrode auf Ferienwohnungen im Obergeschoss seiner Scheune. Das Haupthaus der Hofanlage ist bereits mit viel Eigenleistung der Familie saniert worden. Hier befinden sich nun zwei hochwertige Mietwohnungen, in denen der Charakter des alten Fachwerks mit modernen Elementen verbunden wurde. Das Ehepaar Désirée und Thomas Bogie aus Neuental-Neuenhain schafft in der Scheune ihres Hofes Mietwohnungen, die aktuell dringend gesucht werden. Da sie im Alter nicht allein auf dem großen Hof leben wollen, ist nachbarschaftliches Wohnen ihr Ziel. Auch hier ist das Haupthaus bereits zu Mietwohnraum umgebaut worden, außerdem befinden sich Neubauten in Strohballenbauweise auf dem großen Grundstück.

Besichtigen durften die Teilnehmenden die beiden aktuell im Umbau befindlichen Scheunen. Dabei sind viele Gemeinsamkeiten erkennbar. Das große freie Volumen einer Scheune, welches nur aus der notwendigen Tragstruktur, den Außenwänden und dem Dach besteht, ermöglicht individuelle Grundrisse. „Besonders das Ober- und das Dachgeschoss bieten sich für einen Ausbau an“, erklärt Thomas Bogie, „da hier kein feuchter Sockel oder Ammoniak aus der Tierhaltung zur Versalzung der Außenwände geführt hat.“ Das Untergeschoss kann dann als Werkstatt, Technikraum oder Abstellfläche dienen. Die beiden Architekten zeigten auch die Maßnahmen der energetischen Sanierung und beantworteten Fragen der Teilnehmenden

Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des interkommunalen Siedlungsmanagements Schwalm-Aue. Sie soll Begeisterung für das Wohnen im Bestand wecken und Informationen zu Bau- und Sanierungsvorhaben direkt vor Ort am Beispiel vermitteln.

Der nächste Rundgang „Hereinspaziert“ findet am Freitag, 17.09.2021, 16:00 - 18:00 Uhr, Wagnergasse 3 in Treysa statt. Besichtigt werden der Umbau eines Wohn- und Gewerbehauses in der Treysaer Altstadt, gute Beispiele für Sanierung, Umnutzung und Neubau mit Gilsa´schem Haus und Altstadthotel. Außerdem wird über das Wohnprojekt Wohnhof65 mit dem Konzept einer genossenschaftlichen Wohnform/Mietshaussyndikat informiert. Eine Anmeldung ist notwendig unter: regionalentwicklung@schwalm-aue.de oder Tel. 05683 500961.

Die Angebote des Siedlungsmanagements der Schwalm-Aue – von der Info-Website über Veranstaltungen bis zu Erstbauberatungen – sollen dazu beitragen, Potentiale der Innenentwicklung zu erkennen. Die Familien Fawier und Bogie sind hierfür gute Beispiele. Ihre Vorhaben sind deshalb auch online nachzulesen unter www.siedlungsmanagement-schwalm-aue.de (Text und Bilder LEADER).

 

Foto:   beigelegt

BU:     Sebastian Fawier mit Teilnehmenden vor der Scheune im Umbau; Quelle IPU Erfurt