Künstlerische Energie für das Bergbaumuseum


Elmar Senger, Vorstandsmitglied der Kulturscheune Fritzlar, und der Künstler Rainer Pooch überreichten dem Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum am Donnerstag, 17. Juli, ein ausdrucksstarkes Kunstwerk, das den Titel „Kraftwerk“ trägt. Das Acrylbild auf Leinen entstand im November 1996 – zu jener Zeit, als im abgeschalteten Großkraftwerk Borken Kunstausstellungen präsentiert und Großflohmärkte veranstaltet wurden. Folglich zeigt das Bild das Borkener Großkraftwerk, in dem nun nicht mehr elektrische Energie, sondern künstlerische Energie floss.

Das „Kunstwerk Kraftwerk“ wurde seinerzeit an einen privaten Sammler verkauft. Dieser verzog vor einiger Zeit nach Norddeutschland und konnte das Bild nicht mitnehmen. Elmar Senger gelang es, das Bild durch Spenden anzukaufen. Jetzt übereignete der Schatzmeister der Kulturscheune gemeinsam mit dem Künstler das Bildnis an das Bergbaumuseum. „Wir freuen uns riesig über das Bild und präsentieren es ab sofort in dem industriekulturellen Ambiente in der Kraftwerkshalle des Freilichtmuseums“, freute sich Museumsleiter Ingo Sielaff über den Neuzugang. In der Tat: Ein würdiger Ausstellungsort inmitten der Turbinen, Kraftwerkskessel und Kohlemühlen. „Mit seinem Motiv und seiner Entstehungsgeschichte gehört das Bild einfach hierher ins Borkener Museum“, ergänzte Senger.

Rainer Pooch, inzwischen 83 Jahre alt, freute sich ebenfalls, dass sein Werk jetzt im Museum ausgestellt wird. „Das Kraftwerk Borken war hier in der Region ein wichtiger Betrieb mit großer überregionaler Bedeutung. Ich kann mich noch gut an das Ende der Bergbau- und Kraftwerksära erinnern“, sagte der Maler und fügte hinzu: „Am 1. Juni 1988 lebte ich in Cappel, hatte auswärtige Familienmitglieder zu Besuch, als wir ein dumpfes Beben spürten. Wir sahen dann in den Nachrichten, dass sich in der Grube Stolzenbach ein Unglück ereignet hatte.“

Das Kunstwerk mit den Silhouetten des Kraftwerks erinnert an die Braunkohle- und Kraftwerksära und ist künstlerischer Ausdruck des Strukturwandels in der Region. „Beim Betrachten regt es zum Nachdenken an“, merkte Elmar Senger an. „Das ist die wichtigste Aufgabe der Kunst. Wir laden alle Besucher der Kraftwerkshalle zum Nachdenken ein.“