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„Aus Alt mach neu“
Am 24. und 25. Juni ging es im Themenpark Kohle & Energie wieder hoch her. Der Kultursommer Nordhessen veranstaltete unter dem Motto „Aus Alt mach Neu“ seine diesjährigen Kinderkulturtage. Dieses Angebot richtete sich speziell an die 3. und 4. Grundschulklassen. Es verknüpfte eine Museumsführung mit Theater-, Musik- und Zauberei-Aufführungen, ist bei Schülerinnen, Schülern und Lehrenden äußert beliebt und war auch dieses Jahr wieder komplett ausgebucht.
Zu den Teilnehmern zählten Grundschulklassen aus Borken (Hessen), Bad Zwesten, Falkenberg, Verna und Gudensberg. Auch die Valentin-Traudt-Schule aus Kassel hatte sich angemeldet. Die Schüler warteten allerdings am Dienstag in Kassel vergeblich auf den Bus, der sie in die Bergbaustadt bringen sollte. Das Busunternehmen hatte die Buchung schlichtweg vergessen – eine herbe Enttäuschung.

Stefan Becker vom Spielraumtheater Kassel zeigte den Schülerinnen und Schülern als „Tapferes Schneiderlein“, wie man mit Klugheit, Geschick und Mut sogar gemeine, böse und gefährliche Riesen bezwingen und letztendlich ein Happyend erleben kann.
Die Kasseler Schülerinnen und Schüler verpassten in der Tat ein kunterbuntes, altersgerechtes Kulturprogramm. Das Spielraumtheater Kassel führte das Märchen vom tapferen Schneiderlein auf. Der Hauptdarsteller Stefan Becker erläuterte seinem jungen Publikum, wie man mit Pfiffigkeit, Gewitzheit und Mut zwei böswillige, gemeine Riesen besiegt. Dabei erklärte er so ganz nebenbei – Stichwort: „Sieben auf einen Streich –, was denn Pflaumenmus überhaupt ist. „Viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wissen nicht, dass Mus ein Brotaufstrich ist. Die Aufführung des Grimmschen Märchens erntete Riesenapplaus.
Der Künstler Axel Kretschmer begeisterte die Kinder mit Musikeinlagen, die er auf sehr ungewöhnlichen Instrumenten intonierte. Mal trommelte er auf einem Autokotflügel, mal musizierte er auf einer handelsüblichen Satellitenschüssel. Er ließ musikalische Konservendosen an Schnüren kreisen, entlockte leeren Mineralwasserflaschen Hörenswertes und nutzte auch einen Wäscheständer als Musikinstrument. Seine Zuhörer staunten nicht schlecht, womit man alles musizieren kann. Und vielleicht wundern sich ja heute und zu Hause die Eltern, auf welchen Alltagsgegenständen ihre Sprösslinge Musik spielen.

Axel Kretschmer nutzte alle möglichen Alltagsgegenstände virtuos als Musikinstrument – zum Beispiel Autokotflügel, Wäschetrockner, eine Satellitenschüssel und leere Kunststoffflaschen.
Auch der magische Zauberer Jarimo war beim Kultursommer im Museum wieder mit von der Partie. Er ließ Knoten in Seilen verschwinden, zauberte Goldmünzen hervor, bildete Zauberlehrlinge aus und durchlöcherte Bauchnabel, um Wasser abzuzapfen. „Wie funktioniert denn dieser Zaubertrick?“, fragten die neugierigen Dritt- und Viertklässler im Anschluss an seine Zaubermagieaufführung, erhielten aber keine Antwort. „Großartige Zauberer verraten ihre Kunststücke doch nicht“, beschied Jarimo. Logisch, das machen alle Zauberer und Magire so.
Nachhaltiges Lernen
Das Museumsteam führte den Kids die bergbaulichen und kraftwerkstechnischen Großgeräte „in Aktion“ vor, informierte über die Themen Kohle & Energie und erklärte, warum sich das Klima wandelt, wenn man Kohle verbrennt. Am besten gefielen den jungen Themenparkgästen die Spiel- und Experimentalbereiche, in denen die Schülerinnen und Schüler selber baggern, eigene Energie erzeugen, Sonnenstrahlen einfangen und Grubenwasser pumpen konnten. Wind- und Solarkraftmodelle veranschaulichten, dass Strom nicht nur mit fossilen, sondern auch durch regenerative Energien erzeugt werden kann. Kurzum: Die Grundschulklassen erlebten einen tollen Ausflug ins Museum und tolle Begegnungen mit kreativen Künstlern.