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Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Blauer Sonntag
Es ist wieder soweit: Von Donnerstag, 8. August, bis Sonntag, 11. August, veranstaltet das Netzwerk Industriekultur Nordhessen (nino) den BLAUEN SONNTAG – die Tage der Industriekultur in Nordhessen unter dem Thema „Hand in Hand“.
An diesem verlängerten Wochenende finden landauf, landab von Korbach bis Witzenhausen, von Borken bis Immenhausen spannende Betriebsführungen, erkenntnisreiche Wanderungen, überraschende Stadtspaziergänge, besondere Museumstage, kurzweilige Führungen, fesselnde Experimente und vieles mehr für große und kleine Technik- und Industriekulturbegeisterte statt. Möglich machen diesen direkten und exklusiven Einblick in Industrie, Geschichte, Kultur und Landschaft der Region verschiedene industriekulturelle Initiativen, Vereine, Museen, Privatpersonen, Familienbetriebe und Unternehmen.
Bei über 100 Einzelveranstaltungen in ganz Nordhessen können Besucherinnen und Besucher nicht nur den Geruch von Gummi, Schmieröl, Bier, Kautabak und Schweiß live erleben, sondern auch erfahren, wie Hand in Hand - gemäß dem diesjährigen Fokusthema - die industrielle Entwicklung unserer Region verlaufen ist. Unter anderem werden dabei folgende Aspekte aufgenommen:
Handarbeit & Industrie
Auf dem Gelände des ehemaligen Henschel-Werkes in Rothenditmold vermitteln Henschel-Museum, Technik-Museum sowie das Netzwerk Hammerschmiede mit Sonderführungen und Ausstellungen, wie die industrielle Entwicklung in Kassel im 19. und 20. Jahrhundert verlief und die bis dahin vorherrschende Handarbeit an Bedeutung verlor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Eisenbahnbau, der einen wichtigen Impuls für die Entwicklung sämtlicher Industriesektoren und des Handels gab. Auch Führungen und Spaziergänge über Bahn- und Hafengelände in Bebra, Bad Karlshafen und Kassel erläutern die Bedeutung und Entwicklung des Transportwesens. Der Weg vom mittelalterlichen Stollenvortrieb mit Schlägel und Eisen bis zum maschinellen Bergbau der 70er Jahre wird im Goldbergwerk in Korbach-Goldhausen nachvollzogen. Wie die benötigte Energie seit Anfang des 20. Jahrhunderts mit Wasserkraft produziert wird, zeigt das Elektrizitätswerk in Wanfried.
Urbanisierung & Landflucht
Im Zuge der Industrialisierung zog es unzählige Landbewohner in die Städte, um in den dortigen Fabriken zu arbeiten. Die Städte waren auf diesen Ansturm nicht vorbereitet – viele trostlose Elendsquartiere entstanden. Erst nach und nach entstanden Wohnsiedlungen und Versorgungssysteme. Der Stadtspaziergang „Auf Schienen in den Westen“ folgt zum Beispiel der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs im Kasseler Westen. Führungen im Wasserkraftwerk Haag in Rotenburg an der Fulda, in der Obermühle in Niederuff, im Elektrizitätswerk Wanfried, im Infozentrum am Kraftwerk in Edertahl-Hemfurth sowie im Museum Neue Mühle in Kassel dokumentieren den Ausbau von Versorgungssystemen für Wasser, Gas und Elektrizität.
Mensch & Maschine
Betriebsführungen bei produzierenden Betrieben wie zum Beispiel HEWI in Bad Arolsen, CEKA in Alsfeld, Prima-Verpackung in Diemelstadt oder Faubel in Melsungen zeigen, wie künstliche Intelligenz in immer mehr Industrien den Menschen unterstützt. Unternehmen erwarten von den Mensch-Maschine-Duos mehr Produktivität, schnellere Entwicklungszyklen und Freiräume für den Menschen.
Konkurrenz & Kooperation
Teamarbeit und Kameradschaft prägen die Arbeit der Kumpel unter Tage. Eindrücklich gezeigt wird dies bei Sonderführungen und Wanderungen im Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum in Borken, im Besucherbergwerk Burgbergstollen in Battenberg oder auf dem einstigen Zechengelände am Osterberg in Immenhausen. Das Glas und Keramikmuseum in Großalmerode gibt bei einem großen Museumsfest Einblicke in die mannigfachen Beziehungen aller Akteure der Ton- und Glasverarbeitungsindustrie in der „Stadt des guten Tons“.
Programm im Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum
Besucherstollen:
Geöffnet ist in Borken der Besucherstollen in der Borkener Altstadt von 11 bis 17 Uhr.
„Kohlegewinnung unter Tage“, Führungen im stündlichen Rhythmus;
Start der letzten Führung um 16 Uhr
Kindererlebnisstollen
„Licht ins Dunkle bringen“ – Neuer Ausstellungsbereich im Museumsgebäude in der Borkener Altstadt
Themenpark Kohle & Energie:
Das Freilichtmuseum ist ebenfalls von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
11 Uhr Sonderführung „Kohle & Krieg“
Vor 80 Jahren brach mit dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg aus. Die Kohle war kriegswichtiger Rohstoff. Die Rüstungswirtschaft benötigte große Mengen elektrischer Energie. Damit kam dem Industriestandort Borken hohe kriegswirtschaftliche Bedeutung zu. Dauer ca. 1,5 Stunden.
12 Uhr / 13 Uhr / 16 Uhr Kohlegewinnung über Tage
Führungen durch den Themenpark mit Gerätevorführungen, Dauer ca. 1,5 Stunden
Spielbereiche für Kinder
Sonderausstellung „15 Jahre Themenpark Kohle & Energie – Ein Dankeschön“
14 Uhr Sonderführung zu den Bergbaulokomotiven und Schienenfahrzeugen
Von Grubenbahnen und der „Feuerlosen Dampfspeicherlok“ – Wir öffnen die Loktüren für Sie. Dauer ca. 2 Stunden.
14 Uhr Kinderführung: Energie – kinderleicht verstehen
Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren erleben die Themen Kohlegewinnung, Energieerzeugung sowie den Landschafts- und Klimawandel auf altersgerechte, spielerische Weise. Dauer ca. 1,5 Stunden.
11 – 17 Uhr Rundfahrten mit der Besucherbahn
Das Museumscafé Kohledampf lädt auf der Sonnenterrasse zu Kaffee & Kuchen ein.
Freier Eintritt
Der Museumseintritt und die Rundfahren mit der Besucherbahn sind am Blauen Sonntag frei.
Komplette Programm des BLAUEN SONNTAG
Das komplette Programm des BLAUEN SONNTAG mit Hinweisen zu Anmeldung und Anreise ist im Internet unter www.blauer-sonntag.de einsehbar. Gedruckte Programmhefte gibt es in den Kundenzentren und Info-Points des NVV, den Tourist-Infos in Nordhessen sowie bei allen teilnehmenden Standorten.
Betriebsbesichtigungen bei produzierenden Betrieben sowie einige weitere Führungen und Wanderungen sind anmeldepflichtig. Anmeldungen sind bis 9. August auf der Internetseite www.blauer-sonntag.de möglich.