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Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Kultur macht stark
Surrende Kameras, Regieanweisungen, Anmoderationen – Der Themenpark Kohle & Energie bildete vom 2. bis 10. Juli die Kulisse für ungewöhnliche Dreharbeiten. Mehrere Filmteams waren im Einsatz. Als Hauptdarsteller standen die Bergbaubagger, der Kohlebunker sowie die Kohle- und Abraumzüge unter Vertrag. Die Handlung des Films: Die Kohlegewinnung des 20. Jahrhunderts und der Klimawandel des 21. Jahrhunderts.
18 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren nahmen im Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum an dem Projekt „Smart Museum TV“ teil, das vom Deutschen Museumsbund und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der Überschrift „Kultur macht stark“ gefördert wurde.
Projektziel war, Jugendlichen Medienkompetenz und ein Verständnis für kulturelle Werte zu vermitteln, gleichzeitig aber auch, Museen und andere Kultureinrichtungen filmisch vorzustellen.
In Borken wurde das Filmprojekt von vier Kooperationspartnern umgesetzt: Dem Kasseler Verein „Zeit für Kinder e.V.“, dem Offenen Kanal Kassel, der das Filmequipment zur Verfügung stellt, dem Bergbaumuseum und dem Spohr-Museum, Kassel, das ein ähnliches Filmprojekt im Vorjahr verwirklicht hatte.
Die Filmcrews brachten die Exponate mit visuellen Tricks zum Sprechen. Die Ausstellungsstücke erzählen spannende (Film-)Geschichten aus der Borkener Bergbau- und Kraftwerksära. Emre Yaras, mit 10 Jahren der jüngste Teilnehmer, und Uhut Serhat Dag, 11 Jahre, haben sich zum Beispiel die Bergbauzüge als Hauptdarsteller ausgesucht. Andere setzten die Bagger in Szene oder erläuterten, was Kohle ist und wie sie entstanden ist.
Der Klimawandel stieß als langfristige Folge der Nutzung fossiler Energien bei den jungen Kameraleuten, Regisseuren und Moderatoren auf das größte Interesse. Er wurde den Jugendlichen altersgerecht von Ricarda Pfannes erläutert, die als Studentin der Geowissenschaften gerade ein Praktikum im Museum absolviert und sich im Verlauf ihrer universitären Ausbildung intensiv mit der Erderwärmung auseinandergesetzt hat.
Die jugendlichen Filmteams wurden fachlich von Gabriel Chiarello und Suayip Günler – beide aus Kassel – sowie Heidrun Thomas und Ricarda Pfannes vom Bergbaumuseum betreut. Die Dreharbeiten erfolgten im Themenpark Kohle & Energie und am Naturbadesee Stockelache, einem ehemaligen Braunkohlentagebau. Der Film wurde im Offenen Kanal in Kassel bearbeitet und geschnitten. Dort feierte der fertige Film am 10. Juli auch seine Premiere. Er wird in Kürze über „Smart Museum TV“ auf Youtube ins Internet eingestellt, so dass das Projektresultat jederzeit auch für die Öffentlichkeit einsehbar ist.
Gabriel Chiarello, der das Storyboard gemeinsam mit den Jugendlichen ausgearbeitet hatte, verspricht einen spannenden Film: „Der Themenpark ist mit seinen Großexponaten und Sichtachsen ein wunderbarer Drehort – klasse“. Heidrun Thomas ergänzte: „Die Jugendlichen waren mit Feuereifer bei der Sache. Das war ein tolles Ferienprojekt und ein besonderes Bildungserlebnis an einem außergewöhnlichen außerschulischen Lernort. Kultur macht eben doch stark“.