Erster Waldfriedhof im Schwalm-Eder-Kreis


In einem Waldgrundstück ganz in der Nähe des Borkener Stadtteiles Trockenerfurth in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet ist in den letzten Monaten etwas Besonderes entstanden. Der Waldfriedhof „Waldurne“. Der Borkener Unternehmer Martin Gabbey hat mit dem Kauf dieses Waldgrundstückes und mit der Anlegung dieses Waldfriedhofes etwas Einzigartiges im Schwalm-Eder-Kreis geschaffen und sich einer modernen Bestattungsform zugewandt. „Die Rituale bei Bestattungen haben sich in den vergangenen 50 bis 60 Jahren gravierend verändert. Alternative Bestattungsformen kommen immer mehr in Betracht, zumal auch die geografische Entfernung von Angehörigen eine wesentliche Rolle bei der Pflege von herkömmlichen Bestattungsformen und Bestattungsplätzen spielt“, so Martin Gabbey.

In Absprache und unter Betreuung von Hessenfost wurden viele Veränderungen in dem vorgestellten Areal vorgenommen. Auf dem insgesamt ca. drei Hektar großen flachen Gelände ist ein Bestattungsort mitten in der Natur entstanden. Der Waldfriedhof zeichnet sich durch seine gute Erreichbarkeit aus. Gekennzeichnete Parkplätze und gemulchte Wege führen zu dem Bereich in dem die Bestattungsbäume markiert sind. In Kürze werden noch Ruhebänke und eine Informationstafel aufgestellt.

Biologisch abbaubare Urnen

Menschen können nun ihre letzte Ruhe unter Beisetzungsbäumen finden. Wer in dem Waldfriedhof bestattet werden möchte, kann sich ab sofort einen Baum auswählen. Die Ruhezeit von 15 Jahren beginnt erst am Tag der Bestattung, die möglichst noch viele Jahre entfernt liegen soll. Lediglich der ausgewählte Baum ist reserviert. Es gibt Einzelbäume, sogenannte Verbindungsbäume an denen maximal vier Bestattungsplätze reserviert werden können und auch Familienbäume an denen bis zu zehn Bestattungen möglich sind. Ein Namensschild am Baum zeigt auf Wunsch, wer den Baum reserviert hat und nach der Bestattung, wer hier beigesetzt wurde. Auch anonyme Bestattungen sind möglich. Die Asche wird dort in biologisch abbaubaren Urnen begraben. Derzeit ist Martin Gabbey mit den regionalen Bestattern im Gespräch und stellt den Waldfriedhof sowie alle Einzelheiten vor. Martin Gabbey stellt den Ort und den Bestattungsbaum zur Verfügung. Die Dienstleistungen der Bestattungsbetriebe bleiben unangetastet im Aufgabenbereich der Bestatter.

Dankeschön

Bei einem Termin im Borkener Rathaus bedankte sich Martin Gabbey in der vergangenen Woche ausdrücklich bei Bürgermeister Marcel Pritsch-Rehm, dem Ersten Stadtrat Rudolf Maiwald, der Standesbeamtin Kerstin Lerch und dem Fachbereichsleiter Frank Schröder, dem Ortsbeirat Trockenerfurth, Herrn Bauer von Hessenforst, Herrn Kippert als Rechtsanwalt, Herrn Tempich vom Ingenieurbüro und allen an diesem Projekt beteiligten Personen für die gute Zusammenarbeit. „Der Zeitraum vom ersten Gespräch bis zur Veröffentlichung der Satzung war spannend und interessant zugleich. Auch wenn es ein langer Zeitraum war, so war es doch perfekt und diente dazu, alle Belange und Auflagen zu beachten und auf absolut solide Füße zu stellen. Vielen Dank! Ich freue mich sehr, dass meine Idee zur Umsetzung gekommen ist“, so Martin Gabbey.

Bürgermeister Marcel Pritsch-Rehm erklärte: „Wir als Stadt sind erfreut und dankbar, dass Sie so ein langes Durchhaltevermögen an den Tag gelegt haben und nun in unserer Großgemeinde diese Bestattungsform angeboten werden kann“.

Informationen

Wer ein Informationsgespräch vereinbaren oder an einer Führung im Waldfriedhof Waldurne teilnehmen möchte, kann Kontakt mit Martin Gabbey aufnehmen. Die Termine für die Führungen sind am 02.02., um 10:00 Uhr, am 09.02., um 12:00 Uhr und am 16.02., um 15:00 Uhr. Weitere Termine folgen. Um Anmeldung wird gebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Die Telefonnummer der Waldurne lautet: 0162 5682 222 oder Anfragen und Anmeldungen per Email an: info@waldurne.de . Informationen gibt es auch auf der Homepage www.waldurne.de .

Für kleine Arbeiten auf dem Waldfriedhof und dessen Verwaltung werden noch MitarbeiterInnen gesucht. Interessenten können sich gerne unter den genannten Kontaktmöglichkeiten melden.