Finden und Findung vom „Steinkopf vom Weinkopf“


Borken (1953).Mit unserem Lehrer Heinrich Pitz  haben wir in den Fächern Heimatkunde und Naturkunde nicht nur theoretischen Unterricht gehabt, sondern auch praktischen Unterricht. Das heißt: Wir sind sehr oft auch in die nähere Umgebung gegangen um die freie Natur kennen zu lernen. Unter anderem waren wir im Borkener Bürgerwald, am Sträflingskopf,am Weinkopf, bei den Hügelgräbern aber auch auf der Altenburg und der Hundsburg.

Bei diesen Ausflügen haben wir auch sehr oft auf den abgeernteten Feldern in der Gemarkung Staatsdomäne Marienrode (Nähe Weinkopf) oder in der Gemarkung Domäne Gilserhofnach Fossilien, Steinwerkzeugen, Steinmessern und anderen Teilen aus früheren Zeiten gesucht und auch gefunden. Diese Funde wurden in einem Gartenhäuschen (Gartenpavillon) im damaligen Schulgarten aufbewahrt.

Bei einem dieser Ausflüge am Freitag, 17. November 1953 (datiert von  Heinrich Pitz) waren wir wieder einmal unterwegs. Wir gingen den unbefestigten Feldweg (dem heutigen Scheibenweg) in Richtung Bürgerwald. Vorbei an Wiesen und Feldern, (der Süd-Östliche Teil von Borken war damals noch nicht bebaut) und auch am Waldteich vorbei in Richtung Weinkopf.

Der Wald bestand damals im Bereich Weinkopf  aus sehr alten Tannen. Man konnte auch durch den Tannenwald gehen, denn die Bäume hatten im unteren Bereich keine Äste.

In der Nähe vom Weinkopf sind einige Schüler auch neben dem Feldweg durch den Tannenwald gegangen. Auch Kurt Schreiber und Ich (der Autor) gingen durch den weichen Waldboden. In der Nähe der alten Hügelgräber sahen wir beide an einem Tannenbaum auf dem Boden einen ungewöhnlich aussehenden Stein. Der Stein lag auf der Waldinnenseite am Baum.

Das heißt: Wenn wir auf dem Feldweg geblieben wären, hätte man diesen Stein vielleicht nie gefunden!

Der Stein konnte vom Weg aus nicht gesehen werden, da er hinter dem Baumstamm lag (Fundstelle siehe Foto).

Der Stein war ein wenig verschmutzt und sah sehr komisch aus. Kurt Schreiber hob den Stein auf und wir beide gingen zu unserem Klassenlehrer. Herr Pitz sah sich den Stein an und war erstaunt über den außergewöhnlich aussehenden Stein und sagte dass wir diesen Stein unbedingt mit nach Hause (Schule) nehmen müssten.

Dieser Stein (wir nannten ihn damals „versteinerter Zwergenkopf“) wurde dann von Herrn Pitz gereinigt und in das Gartenhäuschen im Schulgarten (Naturkundemuseum, Steinmuseum) gebracht. In diesem Gartenhäuschen lagen auch viele Steinwerkzeuge, Fossilien usw. Jahre später wurde das Gartenhäuschen für die Erweiterung des Schulhofes abgerissen. Die Steine, Fossilien usw. wurden dann in ein baugleiches Gartenhäuschen in der Singliser Straße  gebracht Herr Dr. Karl Pitz  (Sohn von Heinrich Pitz) hat sich dann um den weiteren Verbleib gekümmert.

 

Foto:   beigelegt

BU:     Dr. Karl Pitz (links) und Werner Schneider (rechts)  sind am damaligen Fundort und haben den Steinkopf dabei.no.