Spende der TenneT Holding B. V.


Das Umspannwerk Borken ist seit den 1920er Jahren ein wichtiger Knotenpunkt in dem überregionalen Stromverbundnetz. Es wurde in den letzten Jahren von Grund auf erneuert und zählt jetzt zu den modernsten Anlagen in Europa. Betreiberin ist die niederländische TenneT Holding B.V., Arnheim, deren deutsche Unternehmensleitung als TenneT TSO GmbH in Bayreuth firmiert.

Im Zuge der Energiewende dient das Umspannwerk fortan unter anderem dazu, den im Norden erzeugten Windstrom nach Süddeutschland zu leiten und so die Versorgungssicherheit im Stromnetz mit zu gewährleisten. Diese Aufgabe stellt hohe Anforderungen, die im Borkener Umspannwerk auch mit der ersten deutschen Statcom-Anlage in hybrider Bauweise gemeistert werden.

Leistungs- und leitungsstarke Infrastruktur für die Energiewende
Anders als Kohle- oder Kernkraftwerke erzeugen Solar- und Windkraftanlagen nicht kontinuierlich Strom. Die regenerativen Energien sind in ihrem Leistungsvermögen von Witterungseinflüssen und der Tageszeit abhängig. Die produzierten Strommengen unterliegen teils großen Schwankungen, die im Stromverbundnetz ausgeglichen werden müssen.

Das Hessische Braunkohle Bergbaumuseum möchte seinen Besuchern diesen wichtigen Aspekt der Energiewende erläutern und hat dazu jetzt besondere Ausstellungsstücke erhalten. Markus Lieberknecht, Pressereferent der TenneT, reiste extra aus Bayreuth an, um die Exponate an Bürgermeister Marcèl Pritsch und Museumsleiter Ingo Sielaff zu überreichen.

Konkret handelt es sich um Isolatoren, die schon seit langem nicht mehr aus Porzellan, sondern aus Kunststoff gefertigt werden, um ein Erdkabel mit dazugehörigem Verbindungsstück (Muffe), um Querschnitte durch Stromkabel, einen Bündelleiter als Herzstück der Hochspannungsleitungen und einen Schwingungsdämpfer. Letzterer verhindert, dass die Stromleitungen durch starken Wind in Bewegung versetzt werden und dadurch Schäden oder Kurzschlüsse entstehen. Der TenneT-Mitarbeiter übereignete zudem eine Flugzeugwarnkugel und einen Vogelmarkierer, die im Hochspannungsnetz Schäden durch zu tief fliegende Flugzeuge bzw. Kollisionen von Zugvögeln vermeiden.

Bürgermeister Pritsch bedankte sich in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender der „Stiftung Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum“ sehr herzlich für die – im wahrsten Sinne des Wortes spannenden – Ausstellungsstücke. Markus Lieberknecht lud das Museumsteam „wenn die Pandemie dies wieder zulässt“ zu einer Besichtigung ein, um die hohe energiewirtschaftliche Bedeutung des Umspannwerkes Borken für das gesamte deutsche Stromnetz vor Ort zu vermitteln.

Museumsleiter Sielaff hatte sich ein ganz besonderes Dankeschön ausgedacht. Er zeigte dem Pressereferenten einen Stummfilm aus dem Jahr 1929, der den „Bau der 220 Kilovolt-Leitung von Borken nach Hannover“ dokumentierte. Die Preußische Elektrizitäts-AG verband zwei Jahre nach ihrer Gründung ihre wichtigsten Konzernstandorte mit dieser Höchstspannungsleitung, die als „Stromsammelschiene“ Kernstück des preußen-, später reichsweiten Stromverbundnetzes wurde und jetzt zum TenneT-Versorgungsgebiet gehört.

Das Bergbaumuseum Borken wird die Ausstellungsstücke unter dem Stichwort Energiewende zunächst in einer neuen Sonderausstellung zum „Kohleausstieg in Deutschland“ im Themenpark präsentieren. Sie sollen später auch im Dauerausstellungsbereich gezeigt werden.