Einer von fünf Landkreisen in Hessen


Im Schwalm-Eder-Kreis werden ab sofort die sogenannten Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger als mobile Fallmanagerinnen und Fallmanager zum Einsatz kommen. Sie sollen insbesondere die ältere Bevölkerung der Region zu Hause aufsuchen. Ihre Aufgabe ist es, die Lücke zu schließen zwischen medizinischer und psychosozialer Versorgung – und zwar auch für Menschen, die noch keinen Pflegebedarf im Sinne des SGB XI (Sozilagesetzbuch) haben.

„Ein entsprechender Antrag zur Förderung durch das Land Hessen wurde nun bewilligt“, sagt Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Jürgen Kaufmann. Die praktische Ausbildung der Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger erfolgt durch den künftigen Arbeitgeber, die „Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+ GmbH“. In Kooperation mit dem Partnernetzwerk „Gesunder Werra-Meißner-Kreis“ werden die Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger speziell geschult.

GemeindepflegerInnen kümmern sich und vermitteln

„Die Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger sollen die soziale Teilhabe und die Mobilität besonders der älteren Patientinnen und Patienten sichern und gesundheitlichen Risiken vorbeugen. Ziel ist es, dass die Menschen durch diese Unterstützung möglichst lange gut versorgt zu Hause leben können“, erklärt Johann Hirsch, Geschäftsstellenleiter „Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+“.

Die Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger führen selbst keine Pflegeleistungen durch, sondern beraten und kümmern sich allgemein um die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Möglich macht dies die Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ des Landes Hessen.

Gesundheitsdezernent Kaufmann begrüßt die Zusage für dieses Projekt: „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt umsetzen können und möchten gerade den älteren Menschen Hilfe anbieten, sodass sie möglichst lang in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben können“, sagt der Vize-Landrat.

„Die Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger sind mit Gesprächen für die Menschen da, helfen bei Anträgen und stehen beratend und vermittelnd zur Seite“, erklärt Johann Hirsch, der das Projekt mit an den Start gebracht hat. Der „Gesunde Schwalm-Eder-Kreis+“ hat bereits ein auf Prävention, Gesundheitsförderung und Vernetzung ausgerichtetes Gesundheitsnetzwerk mit Ärztinnen und Ärzten, Apotheken, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Kommunen aufgebaut. Die vertragliche Zusammenarbeit mit Krankenkassen, wie bereits mit der BKK B. Braun Aesculap, aber auch mit Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren, ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes einer integrierten Gesundheitsversorgung.

Hilfe ist kostenfrei

Jede Gemeindepflegerin und jeder Gemeindepfleger ist an den Gesunden Schwalm-Eder-Kreis+ angegliedert, kann aber in ihrem/seinem Bereich allen Bürgerinnen und Bürgern helfen. Den Kontakt kann der Hausarzt herstellen, die Hilfe der Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger ist kostenfrei.

Die Aufgaben der Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger umfassen:

  • Präventive Hausbesuche
  • Analyse der medizinischen, pflegerischen und psycho-sozialen Versorgungsbedarfe
  • Planung der Versorgungs- und Unterstützungsleistungen gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten sowie den an der Versorgung Beteiligten, u.a. Hausarztpraxen und Angehörige aber auch soziale Einrichtungen.
  • Aktivieren bzw. Einsteuern der Klientinnen und Klienten in die vorhandenen regionalen Hilfs- und Unterstützungs-systeme, u.a. Medizinischer Sektor, ggfs. Pflege oder Soziales.
  • Schnittstellenmanagement in den verschiedenen Versorgungsebenen, u. a. ambulant-stationär.
  • Monitoring und ggf. Verstetigung der geleisteten Versorgungs- und Unterstützungsleistungen.
  • Wahrnehmung der Interessen der Klientinnen und Klienten gegenüber Dritten, z. B. bei Arztbesuchen.

Gemeindepflegerin auch für Borken

Die erste Gemeindepflegerin im Schwalm-Eder-Kreis ist Frau Sabine Gipper. Sie ist auch für die Großgemeinde Borken zuständig.

Zu erreichen ist Sabine Gipper unter der Telefonnummer 0176 82226981oder per Email: s.leukamp@gesunder-sek-plus.de .