Ausstellung „Flucht, Migration und Fußball“


Die Ausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ ist im Rahmen der Aktivitäten der Fanprojekte in Köln zur Unterstützung von Geflüchteten entstanden und wurde durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes finanziert. Das Thema ist in der Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte schon seit Längerem präsent. Nicht nur in Köln wurde im Rahmen der Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte dieses Thema durch Turniere, Diskussionsveranstaltungen und gemeinsame Fußballspielbesuche sehr präsent.

Die Ausstellung wird mittlerweile über die Landesgrenzen NRWs hinaus an vielen Orten in Deutschland als Wanderausstellung zur Verfügung gestellt.

Borken ist die zweite Station in Deutschland, an der die Wanderausstellung besichtigt werden kann. Derzeit ist sie in der Gustav-Heinemann-Schule in Borken zu sehen. Ab Montag, 8. November, wird sie im Foyer des Hotels am Stadtpark – Bürgerhaus aufgestellt und präsentiert.

Fußball ist Migration

Auch die Fluchtursachen werden erklärt. Hier die Tafel „Niemand flieht freiwillig“.

Der Fußball wäre ohne Migration nicht denkbar – der Sport hat sich einst von England aus verbreitet. Vor mehr als 100 Jahren gründeten Einwanderer Vereine in der ganzen Welt, später verstärkten sie Klubs und Nationalteams ihrer neuen Heimat. Auch viele der Männer und Frauen, die heute in Deutschland Fußball spielen, haben Fluchterfahrungen gemacht. Die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ erzählt die Geschichte dieser Verbindung von Fußball und Migration. Die Ausstellung bietet Einblicke in ihre Biografien, doch sie beleuchtet das Thema Flucht auch allgemeiner: Was sind die Gründe, warum Menschen fliehen? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Die Umstände von Flucht werden ebenso thematisiert wie die Bedingungen in den Herkunftsländern.

Die Wanderausstellung zeigt Aspekte der Themen Flucht und Migration im Zusammenhang mit dem Fußball. Ausgangspunkt war, dass das Thema Flüchtlinge medial hauptsächlich mit negativ konnotierten Begriffen wie „Wellen“, „Strom“ oder allgemein als „Problem“ beschrieben wird. Dabei werden die Geflüchteten entweder pauschal kriminalisiert oder als Opfer dargestellt. Als handelnde Akteure hingegen werden sie kaum wahrgenommen und selten geht es um Individuen mit jeweils persönlichen Lebensgeschichten. In der Ausstellung werden Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Asyl dargestellt.

Um dies möglichst anschaulich zu gestalten und zudem eine möglichst große Aufmerksamkeit für die Ausstellung zu bekommen, wurde das Thema exemplarisch im Fußballzusammenhang dargestellt.

Ausstellung in der Gustav-Heinemann-Schule Borken

Im Rahmen der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird auch täglich erkannt, wie wichtig es ist, die betreffenden Themen aufzuarbeiten und zu kommunizieren. Um die Ausstellung im schulischen Unterricht einzusetzen, wurden zur Ausstellung passend verschiedene Materialien entwickelt. Unter anderem ist eine Broschüre „Flucht und Fußball“ entstanden. „Die Themen Flucht und Asyl und allgemein Migration sind in unserem täglichen Schulalltag immer präsent“, so die Schulleiterin Christine Sperlich. „Durch die Ausstellung werden die Schicksale der Geflüchteten den jungen Menschen in unserer Schule nähergebracht. Auch wir haben in unserer Schule viele Kinder mit Flüchtlingshintergrund. Wir haben viele tolle Biografien und Entwicklungen von Schülerinnen und Schülern in den letzten Jahren miterleben dürfen“, erläutert Frau Dr. Christine Sperlich.

Die Geschichte verschiedener Fußballer wird präsentiert. Hier Bakery Jatta und Alphonso Davies.

„Inklusion soll den Menschen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bieten. Die geflüchteten Menschen wollen genau das gleiche wie jede*r andere auch: Privatsphäre, Arbeit, Freundschaften, Vereine, Beziehungen, Alltag. Eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und das ist auch durch Sport möglich. Diese Ausstellung zeigt, was den Menschen passiert ist und bringt die Schicksale näher. Die Ausstellung ist gut gelungen und ich bin sehr froh, dass wir sie in Borken präsentieren können“, freut sich Bürgermeister Marcèl Pritsch bei der Besichtigung in der Gustav-Heinemann-Schule in Borken.

Ordnungsamtsleiter der Stadt Borken, Stephan Wassmuth, sagte: „Die Ausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ zeigt, wie präsent die Themen Flucht, Asyl und allgemein Migration sind und wie bedeutsam in diesen Themen der Fußballzusammenhang ist. Der Zugang über den Fußball zum Thema Flucht ist sehr außergewöhnlich. Aber der Sachverhalt ist besonders interessant und sehr anschaulich verdeutlicht. Die Populärkultur Fußball wird genutzt, um gesellschaftsrelevante Themen zu sensibilisieren. Das zeigt uns die Ausstellung.“

Die Ausstellung „Flucht, Migration, Fußball“ wurde zunächst in der Gustav-Heinemann-Schule Borken präsentiert. V. l. Schulleiterin Dr. Christine Sperlich, Stephan Wassmuth; Ordnungsamtsleiter; Bürgermeister Marcèl  Pritsch und Sport-Coach Horst Schäfer.

Horst Schäfer ist seit 2016 als ehrenamtlicher Sport-Coach in der Großgemeinde Borken tätig. „Sport ist sehr wichtig als Bindeglied und nicht nur Fußball baut auch Brücken“, ist sich Horst Schäfer sicher. „Geflüchtete Menschen wollen nicht auf ihre Flucht und ihren Aufenthaltsstatus reduziert werden, sondern als gleichberechtigte Menschen angesehen werden,“ berichtet er über seine Arbeit als Sport-Coach.

Die Ausstellung wurde von den Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrerinnen und Lehrern aktiv in verschiedene Unterrichtsstunden eingebaut. Ab Montag, 8. November, ist die Ausstellung im Foyer des Hotels am Stadtpark –Bürgerhaus zu sehen und kann von jedermann besichtigt werden. „Sicher auch ein interessantes Ziel für die ortsansässigen Fußball- und Sportvereine unserer Großgemeinde Borken,“ lädt Bürgermeister Marcèl Prtisch ein.