Betriebsausflug in Borken


Das Kernkraftwerk in Würgassen war das erste kommerziell betriebene Atomkraftwerk der Preußischen Elektrizitäts-AG. Seine Geschichte hängt eng mit der des Braunkohlekraftwerks Borken zusammen, war doch auch in der hiesigen Region der Bau eines Reaktors geplant. Vor zwei Jahren stellte das KKW Würgassen dem Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum für den Themenpark Kohle & Energie Exponate zur atomaren Energieerzeugung zur Verfügung, u.a. nicht genutzte Steuerstäbe.

Als Dankeschön lud das Museum die Belegschaft zu einem Betriebsausflug nach Borken ein. Am Freitag, 27.8., besichtigten fünf Belegschaftsmitglieder der PreussenElektra GmbH den ehemaligen Betriebsstandort der PreussenElektra AG.

Fünf Belegschaftsangehörige der PreussenElektra GmbH, Kernkraftwerk Würgassen, legten auf dem Gedenkring der Gedenkstätte Stolzenbach fünf Rosen nieder und riefen sich die Vorgänge des 1. Juni 1988, dem Tag des Grubenunglücks, ins Gedächtnis zurück. Museumsleiter Ingo Sielaff bedankte sich für dieses stille Gedenken und die andächtige Geste. Der Historiker erläuterte den Gästen das Konzept und die Realisierung dieses außergewöhnlichen Erinnerungsortes.    

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Marcél Pritsch stellten der Museumsleiter Ingo Sielaff, der Museumsmitarbeiter Jörg Gauer und Horst Euler, Trockenerfurth – er hatte die Kontakte zwischen den beiden Kraftwerksstandorten geknüpft – dem KKW-Team den Besucherstollen, die Überblicksausstellung zur 400-jährigen hessischen Bergbaugeschichte und die Gedenkstätte Stolzenbach vor. Bemerkenswert: Die fünf Mitarbeiter legten im Gedenken an die beim Grubenunglück ums Leben gekommenen Bergleute an der Gedenkstätte Rosen nieder – ein Gänsehautmoment. Im Anschluss stärkte sich die Gruppe mit einem kleinen Imbiss auf dem Küstenwachboot KW 18 der Marinekameradschaft Borken.

Im Themenpark Kohle & Energie übernahm Heinz-Peter Sattler die Führung, seines Zeichens selbst ehemaliger Ingenieur in Würgassen. Dabei tauschte man sich zugleich über aktuelle Entwicklungen in dem im Rückbau befindlichen Kernkraftwerk aus. Die dortigen Mitarbeiter verfügen mittlerweile über gute Erfahrungen beim Abriss von Kraftwerksgebäuden und beim Umgang mit radioaktiv verstrahltem Gerät. Wissen, das angesichts des geplanten vollständigen Atomausstiegs in Deutschland von großem Nutzen ist.