Es ist vollbracht


Die neue Kindertagesstätte „Schwalmzwerge“ im Borkener Stadtteil Kleinenglis ist eingeräumt und wird nach den Herbstferien ihren Betrieb aufnehmen. In der vergangenen Woche hatte Bürgermeister Marcèl Pritsch die Mandatsträger der Stadt Borken (Hessen) eingeladen und die neue Einrichtung konnte besichtigt werden. Bewusst wurde dieser Besichtigungstermin gewählt, damit sowohl die Kinder als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Start in der neuen Einrichtung erst mal in Ruhe ankommen können und sich zurechtfinden.

Die neu gebaute Bereuungseinrichtung „Schwalmzwerge“ ist eine altersübergreifende Kindertagesstätte mit sechs Gruppen, davon sind zwei Krippengruppen und vier altersübergreifende Gruppen für insgesamt 124 Kinder. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt Borken aus dem Jahr 2018 ergab, dass zusätzlicher Betreuungsbedarf vor allem für Kinder unter drei Jahren besteht. Dadurch war ein Ersatzneubau an einem neuen Standort erforderlich. In der bisherigen Einrichtung wurden Kinder ab zwei Jahren bis zur Einschulung in altersgemischten Gruppen betreut. Sie war dreigruppig, in 2019 wurde eine vierte Notgruppe für zusätzliche 15 Kinder eingerichtet. Zuletzt waren bis zu 70 Kinder in der Tagesstätte.

Die Besucherinnen und Besucher konnten sich bei der Besichtigung ein Bild des Raumkonzeptes machen. Es sind Gruppenräume mit angegliederten Sanitärräumen, Differenzierungsräume und Schlafräume vorhanden. Diese werden von zwei Gruppen genutzt. Weiterhin gibt es einen Mehrzweckraum mit Fenstern zum Innenhof einen Speise- bzw. Multifunktionsraum und einen Bewegungsraum. Ein Abstellraum für Kinderwagen ist vom Windfang im Eingangsbereich erreichbar.  Die Küche hat einen Abstellraum sowie einen Anlieferbereich, der von außen erreichbar ist. Für das Personal sind moderne Aufenthalts- und Ruheräume, ein Umkleideraum, ein Hauswirtschaftsraum und ein Leitungsbüro vorhanden. Die Besonderheit des Gebäudes ist der Innenhof. Mit großen Fenstern versorgt dieser Bereich die Spielflure und die Garderoben mit Tageslicht. Der Innenhof bietet eine ruhige, interne Spielfläche mit viel Sicherheit und guten Möglichkeiten zur Beaufsichtigung.

Der Fachbereichsleiter Hochbau der Bauverwaltung der Stadt Borken, Rolf Bahlburg erläuterte Stichpunkte zum Bau der Kindertagesstätte. Insgesamt betrug die Bauzeit 18 Monate und die Ausbaukosten wurden nur geringfügig überschritten. Insgesamt betrug die Bausumme rund 4,2 Millionen Euro. Hiervon wurden hohe Kostenanteile durch die Investitionsförderung Hessenkasse, das Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung sowie eine beantragte Zuweisung aus dem Kreisausgleichsstock abgedeckt wodurch der Eigenanteil der Stadt Borken bei rund 7 % liegt. Eine Besonderheit bei diesem Bauwerk ist die installierte Photovoltaikanlage, die zur Eigenstromversorgung für die Luft-Wärme-Pumpe, die Fußbodenheizung und den Pufferspeicher für die Warmwasserbereitung dient.

Die Leiterin der Einrichtung, Martina Lehnardt-Heine und ihre Stellvertreterin Rebecca Bolduan waren mit ihren Mitarbeiter*innen immer in die Planungen eingebunden. Insgesamt zählt die Kinderkrippe 22 Kolleginnen und Kollegen. Hierzu zählen alle Erzieher*innen, Reinigungskräfte und Praktikant*innen.

Die Gruppennamen haben sich die Erzieher*innen überlegt. Sie orientieren sich an Waldtieren. So tragen die altersübergreifenden Gruppen die Namen Fuchs-, Dachs-, Wolf- und Igelgruppe. Die Krippen haben die Namen Waldmaus- und Feldhase-Gruppe.

Das gesamte Team mit dem Elternbeirat der Kindertagesstätte freut sich auf die neue große Einrichtung.

„Wir sind glücklich, über die große räumliche Fläche, die so viele Möglichkeiten bietet“, erläutert Martina Lehnardt-Heine. So gibt es in dem einen Differenzierungsraum beispielsweise den Ameisenhügel, der für Werken, Forschen, Experimente und als Kreativraum genutzt wird. In dem Raum „Schneckenhaus“ kann vorgelesen werden, die Kinder können sich entspannen und ausruhen. Er dient als Rückzugsort. Der große geräumige Mehrzweckraum wird zum Turnen, Tanzen, Toben und Bewegen genutzt. Und den Innenhof werden wir für kleinere Bewegungsangebote mit Fahrzeugen oder gemeinsame Treffen zum Singen nutzen“, freut sich Lehnardt-Heine.

Im Außenbereich wird noch bis zum kommenden Frühjahr eine 3.000 m² große Freifläche als Spielfläche umgebaut. Hierbei werden die vorhandenen Bäume erhalten und die vorhandene Struktur des Grundstückes wird integriert.

Mit sogenannten „Überschuhen“ wurden die Räumlichkeiten vor dem Straßenschmutz geschützt. Alle Gruppenräume und sonstigen Bewegungsräume konnten besichtigt werden.

Im öffentlichen Verkehrsraum ist die Hol- und Bringzone vor der Einrichtung bereits fertiggestellt. Der Bereich der Straße „Am Park“ soll als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden. Weitere Parkplätze entstehen noch entlang der Straße. Der Verkehr auf der Hundsburgstraße im Stadtteil Kleinenglis wird durch eine Tempo-30-Zone und Aufpflasterungen beruhigt und es werden Gehwegabschnitte an der Hundsburgstraße / Am Park angelegt sowie zwei Aufpflasterungen als Querungshilfen eingerichtet. Diese Maßnahmen werden zurzeit weitergeführt und die Fertigstellung ist im kommenden Jahr.

„Mit dem Neubau wurde ein Schmuckstück im Borkener Stadtteil Kleinenglis geschaffen“, so Bügermeister Marcèl Pritsch. „Es ist gut, dass diese Maßnahme so schnell und im Kostenplan umgesetzt wurde. Alle gemeinsam haben es geschafft, dass so eine tolle Einrichtung entstanden ist, die eine große Resonanz bringen wird“.

Im Frühjahr 2023 plant die Einrichtungsleitung mit ihrem Mitarbeiterteam und dem Elternbeirat ein großes Fest. Bei einem „Tag der offenen Tür“ wird die Kindertagesstätte „Schwalmzwerge“ für alle Bürgerinnen und Bürger zum Besuch offen sein. Die Einladung hierzu wird rechtzeitig veröffentlicht.