Jugendliche haben Kurzfilme produziert


Am 2. Mai präsentieren der Kasseler Verein „Zeit für Kinder“ und das Hessische Braunkohle Bergbaumuseum um 17:00 Uhr im Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie drei Kurzfilme, die Jugendliche in den letzten Wochen ideenreich, fantasievoll und mit großem Engagement erstellt haben. Die Filme entstanden unter fachkundiger Anleitung von Medienpädagogen im Zuge eines SMART-Museum-TV-Projektes, in dem diesmal der Museumsbus der LEADER-Region Schwalm-Aue im Mittelpunkt stand.

Ein TV-Team stellt das Dorfmuseum Holzburg in Schrecksbach vor, ein zweites das Museum und die Gedenkstätte in Schwalmstadt-Trutzhain. Das dritte Reportageteam drehte im Themenpark Kohle & Energie einen Film zu den langfristigen Folgen der Nutzung fossiler Energien – sprich: Zur Erderwärmung und zum Klimawandel.

Alle drei Museen sind Zielorte des Museumsbusses, der Schulklassen und Jugendgruppen die kostenlose Anfahrt zu Kultureinrichtungen im Schwalm-Eder-Kreis ermöglicht. Der Museumsbus wurde im vergangenen Jahr mit dem 2. Platz des Hessischen Demografiepreises ausgezeichnet. Das war der Anlass, dieses Filmprojekt umzusetzen.

Der Kohleaussteig in Deutschland
Auch die aktuelle Sonderausstellung zum Ausstieg aus der Kohleverstromung war Drehort für den Film zum Klimawandel. Die Ausstellung befindet sich im Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie

Ein Museumsbus als Hauptdarsteller

„Die Jugendlichen waren mit Feuereifer bei der Sache. Sie sammelten erste Erfahrungen im Umgang mit der Filmkamera und im Journalismus“, resümiert Suayip Günler, einer der drei Medienpädagogen. Sein Partner, Gabriel Chiarello, vermittelte den Jugendlichen die Kamera-, Ton- und Lichttechnik. Darüber hinaus entwickelte er gemeinsam mit den Jugendlichen die Drehbücher und setzte mit dem Filmemacher Daniel Knieling die Filmideen und Szenen in den drei Museen um.

„Das Hauptziel von SMART-Museum-TV besteht darin, die Medienkompetenz der Jugendlichen zu stärken. Eine Aufgabe, die in modernen Informationsgesellschaften immer wichtiger wird“, führt Chiarello aus, der als Medienbeauftragter und Lehrer an der Ursulinenschule in Fritzlar unterrichtet. „Wenn die Jugendlichen selber einen Film drehen, sammeln sie Erfahrungen, die dabei helfen, die Aussagekraft von Fernseh-, Radio- oder Internetmeldungen oder Reportagen besser einschätzen zu können. SMART Museum gibt Orientierungshilfen in einer überbordenden Medienwelt“, ergänzt der Pädagoge.

Ganz nebenbei lernen die Jugendlichen dabei auch die Kulturschätze der Region kennen – etwa das ländliche Leben und die Schwälmer Trachten im Dorfmuseum Holzburg, den Erinnerungsort an ein Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkrieges in Trutzhain oder die Bergbau- und Energiegeschichte im Bergbaumuseum Borken.

„Mir war es wichtig, dass die Jugendlichen selbst zu Wort kommen und das aktuelle Problem des Klimawandels in ihren eigenen Worten schildern“, merkt der Leiter des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums, Ingo Sielaff, an. „Folglich soll der im Freilichtmuseum entstandene Filmbeitrag im neu-projektierten Ausstellungsbereich zu den langfristigen Folgen der Kohleverstromung gezeigt werden,“ wirft der Historiker einen Blick in die Zukunft.

Alle drei Filme werden nach der Filmpremiere in Borken auf YouTube und auf den Internetseiten der jeweiligen Museen bzw. des Vereins „Zeit für Kinder“ gezeigt. Das SMART-Museum-TV-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Deutschen Museumsbund gefördert.

Weiteres Filmprojekt in den Sommerferien


Suayip Günler, Gabriel Chiarello und Daniel Knieling planen vom 23. Juli bis zum 1. August ein weiteres Filmprojekt für Jugendliche im Alter von 10 – 17 Jahren. „Wir möchten in kurzen, prägnanten Beiträgen alle Museen und Kultureinrichtungen vorstellen, die der Museumsbus anfährt“, teilt Günler mit. Außer dem Dorfmuseum, der Gedenkstätte und dem Bergbaumuseum sind dies noch die Museen in Homberg (Efze), das Museum der Schwalm in Schwalmstadt-Ziegenhain, die Künstlerkolonie in Willingshausen, der Erinnerungspfad in Wabern und das Fritzlarer Dommuseum. „Somit sind tolle Drehorte und beeindruckende Filmkulissen garantiert“, verspricht Günler. Die Teilnahme ist für die Jugendlichen kostenlos und beinhaltet auch einen dreitägigen Aufenthalt in einer Jugendherberge.

Gäste sind am 2. Mai bei der Filmpremiere herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Wer Interesse hat, beim 4. Filmprojekt mitzuwirken, kann sich unter 05682 808-186 beim Museumsleiter Ingo Sielaff oder per Mail Bergbaumuseum@Borken-Hessen.de informieren bzw. anmelden.

Der Themenpark hat die Navi-Adresse Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen).