Neue Sparkasse Borken-Schwalmstadt

Fusion wurde zum 1. Juli 2023 vollzogen

Nach den Beschlüssen der Träger beider Sparkassen haben sich die Stadtsparkassen Borken (Hessen) und Schwalmstadt zur neuen Sparkasse Borken-Schwalmstadt, mit Sitz in Borken, zusammengeschlossen. Damit entsteht eine noch leistungsstärkere Sparkasse, mit über 80 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von rund 450 Mio. Euro.

In einem Pressegespräch in der vergangenen Woche machten die Vorstandsmitglieder und Verwaltungsratsvorsitzenden deutlich, dass sich dieser Zusammenschluss nicht leichtgemacht wurde.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Marcèl Pritsch (Bürgermeister von Borken) begrüßte mit den Worten: „Nach über 160 bzw. 180 Jahren eigenständige Bank ist allen Beteiligen klar, dieser Zusammenschluss macht etwas mit den Menschen, die in der Bank arbeiten, aber auch mit den Kundinnen und Kunden“.

Die Beschlüsse in den städtischen Gremien von Borken und Schwalmstadt wurden mehrheitlich gefasst. Die großen Vorteile der ehemaligen kleinen Häuser sind jetzt verdoppelt. „Bewährtes wird erhalten, alle Prozesse werden betrachtet und optimiert, wir bleiben unseren Bürgerinnen und Bürgern und den Städten erhalten“, so Pritsch. „Besonders gerührt hat mich, dass der Sparkassenverband Hessen-Thüringen diesen Schritt partnerschaftlich begleitet und empfohlen hat“.

Tobias Kreuter, stellv. Verwaltungsratsvorsitzender und Bürgermeister von Schwalmstadt erläuterte: „Die politische Diskussionslage in Schwalmstadt hat damals kleine Wellen geschlagen. Zum damaligen Zeitpunkt war ich noch nicht im Amt aber schon mit in den Prozess eingebunden. Für mich persönlich ist dies ein Zusammenschluss auf Augenhöhe. Wenn ich die Fusion aus den Augen des Kunden sehe, ist es wichtig, dass ich als Kunde wenig oder nichts vom Zusammenschluss spüre. Die regionale Verbundenheit soll erhalten bleiben. Das Erfolgsgeheimnis der kleineren Sparkassen ist die regionale Identität. Denn je kleiner die Region, desto größer ist die Identität.“

Der neue Vorstandsvorsitzende Wilhelm Bechtel erläuterte, dass die Stadtsparkasse Schwalmstadt auf der bundesweiten Sparkassenrangliste auf Platz 364 und die Stadtsparkasse Borken auf Platz 365 und somit die kleinste und zweitkleinste Sparkasse Deutschlands war.

Die Auflagen und Regeln der EU und der Bankenaufsicht, die immer höher und stärker werden und für eine kleine Bank eine große Herausforderung ist, haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass deutschlandweit mehr als 200 Sparkassen fusioniert haben. Der Bereich Wertpapiergeschäfte, Risiko-Management und Überwachung der gesetzlichen Bestimmungen braucht geschultes Personal.  Die Anforderungen an die einzelnen Mitarbeiter*innen auch in kleinen Häusern wurde immer höher. Jetzt können durch den Zusammenschluss diese Aufgaben statt mit 40 Mitarbeitern von 80 Mitarbeitern erledigt und auf vielen Schultern verteilt werden. Zwei Häuser mit ähnlicher Ausgangslage lassen sich leichter verbinden. Und wenn die beiden Häuser auch noch ähnlich „ticken“ dann fällt es noch leichter. In einer Abfrage des Sparkassenverbandes über die Zufriedenheit der Kunden lagen Borken und Schwalmstadt in den vergangenen Jahren auch immer sehr nah auf den vorderen Plätzen. „Und das ist das große Plus! Die Kundenähe. Wir werden mit der Sparkasse Borken-Schwalmstadt auch in Zukunft dicht am Kunden sein“, ist sich Wilhelm Bechtel sicher.

Vorstandsmitglied Christoph Ernst stellt folgendes Sinnbild vor: „Wir haben durch die Fusion mehr Wasser unterm Kiel. Die Sparkasse Borken-Schwalmstadt kann mehr Finanzdienstleistungen anbieten und ist noch handlungsfähiger. Die vertrieblichen Ansätze können gebündelt werden und gemeinsam bringen wir nun mehr PS auf die Straße“.

Die Sparkasse Borken-Schwalmstadt mit neuer Führung. V. l.: Marcèl Pritsch (Verwaltungsratsvorsitzender); Wilhelm Bechtel (Vorstandsvorsitzender); Mario Jahn (Vorstandsmitglied); Christoph Ernst (Vorstandsmitglied) und Tobias Kreuter (stellv. Verwaltungsratsvorsitzender).

 

Was spüren die Kunden?

Mario Jahn, Vorstandsmitglied, macht deutlich, dass das Ziel dieser Fusion war, alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beider Standorte zu halten. „Bei der Zusammenführung der Abteilungen und bei den vielen vorbereitenden Gesprächen ist mir schon sehr deutlich geworden, dass die Kollegen zusammenpassen und dass „es schon menschelt“ und alle zu einer Einheit werden. Das ist für die einzelnen Teams sicher eine Umstellung, denn viele arbeiten schon Jahrzehnte lang zusammen, aber alle sind hoch motiviert. Natürlich bieten wir in unserem modernen Haus dann neben der Sparkassen-App und dem Online-Banking auch den besonderen Mehrwert der persönlichen Beratung an. Die Kunden behalten in ihrer Bank ihre persönlichen Ansprechpartner mit den bekannten Gesichtern“.

 

Technische Umstellung

Derzeit arbeiten beide Banken mit getrennten EDV-Systemen und diese werden miteinander verschmolzen. Die Vereinheitlichung der Kernbanksysteme und technischer Systeme erfolgt mit der „technischen Fusion“ an einem Wochenende im Oktober.

Ab dann müssen alle Kunden, ob aus dem Schwalmstädter oder dem Borkener Geschäftsgebiet, die Vorwahl 06691 wählen.

Die Borkener Kunden bekommen eine andere IBAN-Nummer.

Selbstverständlich werden alle Kunden rechtzeitig über die technischen Veränderungen informiert. Dies wird so kundenfreundlich wie nur möglich vollzogen.