Deutschland singt


Am 3. Oktober fand in Borken zum 2. Mal die Veranstaltung „Deutschland singt“ statt. Der „Verein 3. Oktober“ hat diese Veranstaltungsreihe 2020 ins Leben gerufen. In diesem Jahr veranstalteten Menschen an über 270 Orten „Deutschland singt“.

In Borken waren über 110 Sänger und Instrumentalisten am Start. Ab 18:30 Uhr sang zunächst jeder Chor zwei Lieder bevor ab 19:00 Uhr alle gemeinsam einen großen und stimmgewaltigen Chor bildeten. Besonders schön war, dass ukrainische Kinder bei dem Lied „Hevenu shalom alechem“ mitsangen, welches in verschiedenen Sprachen – auch ukrainisch vorgetragen wurde.

Dazu gab es Wortbeiträge zu der friedlichen Revolution von 1989. Unter anderem wurde ganz aktuell an den Pfarrer Uwe Holmer erinnert, der erst wenige Tage zuvor am 25. September verstorben war. Wer war Uwe Holmer? Er nahm Anfang 1990 den damals „obdachlosen“ Ex – DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker mit Frau Margot in seine Familie auf. An der Stelle wurde Vergebung, das Markenzeichen des Christlichen Glaubens, praktisch angewandt. Viele Menschen wollten Honecker an den „Kragen“, weil sie unter seiner (und ihrer) Herrschaft viel erlitten hatten. Deshalb konnten sie auch gar nicht verstehen, dass Holmer und seine Frau ihm vergeben haben und ihn in ihre Wohnung aufnahmen.

Danken möchte ich an der Stelle ganz herzlich allen Teilnehmern, die gesungen, gespielt und gesprochen haben. Folgende Chöre waren beteiligt:

- Chorgemeinschaft Borken/Trockenerfurth, Großenenglis

- Chor "Männergesangverein Borken 1863"

- Kirchenchor der „Evangelischen Gemeinde Borken"

- Chor der Kath. Kirchengemeinde "Schola Christ König Borken"

- Pop- und Gospelchor Querbeet

- Posaunenchor Borken

Dazu kamen noch die ukrainischen Kinder.

Einen großen Dank möchte ich an unseren Bürgermeister Marcèl Pritsch richten, der die Veranstaltung mutmachend unterstützt hat und als Veranstaltungsort den Hof Engelhardt vorschlug. Sehr gut, denn da bestand (besteht) die Möglichkeit unter den Vordächern „im Trockenen“ Aufstellung zu nehmen. Auch den Mitarbeitern der Stadtverwaltung gilt mein Dank für eine gute Zusammenarbeit und Unterstützung im Vorfeld und in der Nachbereitung zur Durchführung der Veranstaltung. Ebenfalls sehr gefreut haben wir uns über die Eisdielenmitarbeiter, die uns ihren Außenbereich (Inclusive der Stühle) überlassen haben.

Erfreulich war die Resonanz aus der Borkener Bevölkerung – sicherlich mehr als 200 Besucher kamen, sangen mit und hielten brennende Kerzen in ihren Händen. Diese erinnern an die friedlichen Montagsdemonstrationen in der damaligen DDR kurz vor der „Wende“.

Am Ende war es wieder eine runde Sache. Text: Martin Bormann.